Wer vorgestern in der Columbia Halle nicht zu irgendeinem Zeitpunkt Freudenschreie ausgestoßen hat, war wohl geistig nicht ganz anwesend.
Solch eine geballte Ladung positive Energie und Musikalität zwischen Künstler und Publikum ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr. Konzertbesucher sind faul geworden, klatschen höchstens 3 Sekunden für einen Song, tanzen nicht mehr mit, denn das Instagram Video könnte ja verwackeln. Doch nicht so bei Anderson.Paak und seiner Band The Free Nationals.
Schon der Support Act – ein sympathisch grinsender DJ aus Hawaii – wurde gebührend gefeiert und ließ erahnen, dass das ein sehr guter Abend wird.
40 Minuten später stand die lang ersehnte Band dann auch ohne großes Tam Tam auf der Bühne und Anderson – in einem entspannten rot-weißen sportlichen Outfit – legte die Energy-Messlatte mit dem ersten Song SO hoch, dass von null auf hundert keiner mehr still stehen konnte. Und das für die restlichen anderthalb Stunden.Sowieso war das Publikum einfach fantastisch und man konnte die Dankbarkeit und Wertschätzung dessen im breiten Grinsen der Band spüren.
Natürlich bedienten die Künstler den Wunsch nach den bekannten Songs des absolut großartigen Albums “Malibu” von 2016, doch auch neue Stücke, so wie Solo Einlagen einzelner Bandmitglieder wurden angemessen gefeiert. Dass Anderson nicht nur rappen, singen und tanzen kann, bewies der Kalifornier indem er sich unter großem Jubel für mehrere Songs ans Schlagzeug setzte – bemerkenswerterweise auch während er sang – und absolut in Sync mit seiner Band den Ton angab.
Nicht minder spektakulär waren die Visuals, die auf den Hintergrund projeziert wurden. Wer gerade das Album Cover von “Malibu” vor Augen hat und Anderson.Paaks Instagram Account kennt, weiß, dass der Künstler ein Fan von Collagen ist. Solche gab es auch gestern zu sehen und bewegten sich kunstvoll über die Leinwand.
Nach dem vorerst letzten Song bebte die Halle förmlich und die Band ließ auch nicht unnötig lang auf sich warten, da waren sie schon wieder auf der Bühne, bedankten sich herzlich – und glaubwürdig – für die positive Energie und spielten noch mehrere Songs bevor sie sich endgültig verabschiedeten.
Man wollte eigentlich bleiben, den schönen Moment noch etwas hinauszögern, noch ein bisschen weiter tanzen, so schön war es.
Ach Anderson…We think we love you. F**k it, we know we do!