Interview mit Isaac Kwame Kyere
Wann hast Du Deine Liebe zum Tanzen entdeckt?
Wie viele andere hatte ich ursprünglich den Traum Fußball-Star zu werden und ich habe gar nicht mal so übel gezockt. Bis ich durch meinen Bruder Prince M.I.K die urbane Tanzszene kennenlernte, in die ich mich gleich verliebt hatte. Ich war bei allen Tanz-Battles und Shows von meinem Bruder zugucken und empfand immer mehr Interesse für die Hip Hop-Tanzkultur. 2006 gründete Prince in einem Neuköllner Jugendclub eine Tanzgruppe – „Next Generation“. Damals war ich 16, als ich den Weg als Tänzer einschlug.
Warum ausgerechnet Tänzer und nicht lieber Anwalt oder Feuerwehrmann?
Weil ich mich als Anwalt oder Feuerwehrmann nicht so entfalten kann wie als Tänzer. Es werden Normen und Richtlinien vorgegeben, an die man sich halten muss. Diese gibt es beim Tanzen nicht. Ich kann mich frei nach Schnauze ausdrücken!!! Außerdem ist die urbane Tanzszene eine sehr ansteckende Subkultur. Wenn man einmal reinrutscht, will man da so schnell nicht wieder raus.
Du warst mit Deiner Crew M.I.K Family bei „Got to Dance“. Wie war die Erfahrung vor Millionen Zuschauer und TV-Stars wie Nikeata Thompson oder Palina Rojinski zu performen?
„Got to Dance“ war eine sehr geile Erfahrung für uns. Wir haben zwar schon an unzähligen Competitions teilgenommen, aber das war nochmal ein ganz anderes Level. Wir hätten niemals gedacht, dass wir bis ins Finale kommen. Wir wurden mit positivem Feedback überschwemmt. Ganz besonders haben wir uns gefreut vor Nikeata Thompson zu tanzen, da sie zum einen eine krasse Tänzerin ist und zum anderen jahrelang in der urbanen Tanzszene aktiv mitgewirkt hat.
Apropos Stars – Du hast mit vielen deutschen Künstlern, unter anderem Scooter, Culcha Candela, Miss Platnum, Namika, Ivy Quainoo u.v.m. zusammengearbeitet. Welchem Promi (Hollywood oder Deutschland) willst Du unbedingt deine Skills zeigen?
Ohne Frage, „The Fresh Prince of Bel Air“ aka. Will Smith.
Dein bisher geilstes Erlebnis als Hip Hop Tänzer?
Es gibt keins. Das ganze Tänzerleben ist ein riesiges Abenteuer, das sich aus vielen, aber einzigartig geilen Erlebnissen zusammensetzt. Ob nun die Competitions wie „Got to Dance“, die Tanz-Weltmeisterschaft in San Diego, Auftritte bei „Voice of Germany“, „Bundesvision Songcontest“, oder in den Playoffs bei Alba Berlin, aber auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern oder einfach meine Erfolge als Trainer. Das waren alles Momente, die mir den Atem geraubt haben.
Was war das schlimmste Ereignis auf Deinem bisherigen Karriereweg?
Die eine oder andere Beef-Geschichte. Wenn man merkt, dass Leute versuchen, dich herunter zu ziehen. Aber darauf gehe ich gar nicht erst ein. Das motiviert mich sogar erst recht, Gas zu geben und immer am Ball zu bleiben. Beef in der Hip Hop-Kultur gehört einfach dazu. Das macht das ganze sogar noch interessanter.
Neben Training, Reisen und Battles musst Du ganz nebenbei deine Bachelorarbeit im Fach Technische Informatik schreiben. Bleibt dann überhaupt noch Zeit für ein Privatleben?
Es ist nicht immer einfach und oft kommt auch eine Sache zu kurz. Aber man muss halt die Prioritäten richtig setzen. Stecke ich in der Prüfungsphase, muss ich beim Tanzen ein paar Gänge zurückschalten. Und wenn ein großer Auftritt ansteht, konzentriere ich mich zu 100 Prozent auf den Auftritt. Das wird mir jetzt vielleicht keiner glauben, aber auch ich habe ein Leben außerhalb der Tanzfläche und Uni. Ich chillaxe oft und gerne mit Family & Friends.
Irgendwelche Pläne für die Zukunft?
Mit der M.I.K Family die Tanzwelt rocken.
Die Defshop-Redaktion wünscht Isaac Kwame Kyere und seiner Crew M.I.K Family viel Erfolg!
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