Berlin ist ja auch sowas wie die Partyhauptstadt und ständig wird die Feierlandschaft um neue Locations erweitert. Damit Ihr wisst, was sich wirklich lohnt, haben wir für Euch mal mit den Machern von Berlins neuestem Hotspot, dem 808 Club in Charlottenburg gesprochen. Sie haben uns alles zur Geschichte und der Zukunft des Clubs verraten. Ihr könnt Euch auf amtliche Abrisse epischer Ausmaße gefasst machen.
Aber lassen wir die Jungs doch selbst zu Wort kommen.
Ihr habt Euren Club gerade frisch eröffnet. Wie habt ihr die Eröffnung am 24.11. gefeiert?
Wir haben ein Eröffnungswochenende gemacht und am 23.11. gab es eine private Preview für geladene Gäste, denen wir zum ersten Mal die Location vorgestellt haben. Am 24. und 25.11. war die Location dann zum ersten Mal für die Öffentlichkeit zugänglich. Am Freitag wurde konzeptionell musikalisch das gespielt, was wir auch jetzt jeden Freitag spielen werden: 90er, 2000 Millennium Sounds, R’n’B, Old School Hip Hop bis hin zu den neusten R’n’B Songs. Am Samstag gab es dann klassisch auf die Mütze – Turn Up, New School Hip Hop, Future Sounds, komplett am Zeitgeist.
Was ist eure Story und wie ist der Name 808 entstanden?
Der Name 808 stammt von der TR-808 von Roland. Die TR-808 war der erste Drum-Computer mit dem man Musik aufnehmen konnte. Diese Maschine hat quasi die gesamte Musikwelt revolutioniert, gerade hinsichtlich der Produktion. Im Studio hat die TR-808 die Arbeit der Produzenten um ein Vielfaches vereinfacht und dadurch waren einfach ganz andere Sachen musikalisch möglich. Unser hoher musikalischer Anspruch und die Musik, die wir im Laden spielen spiegelten sich perfekt in diesem Namen wieder.
Charlottenburg ist ja nicht unbedingt als der Hotspot für Club-Liebhaber bekannt. Warum habt ihr euch trotzdem für die City-West entschieden?
Wir sind selbst Charlottenburger Jungs und waren der Meinung, dass es höchste Zeit wurde, dass man in Charlottenburg fernab von von dem ganzen Cliché und dem Schickimicki mal was Cooles, Innovatives und Neues im Westen macht. Abgesehen davon sind wir auch der Meinung, dass gerade im Westen viel mehr hinsichtlich neuer, innovativer und kreativer Konzepte geht und wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass der Westen wieder cooler wird.
Was unterscheidet euch von den anderen Hip-Hop Clubs in Berlin? Warum muss ich unbedingt mal bei euch gewesen sein?
Wir sind ja noch in der Anfangszeit, aber was den Laden generell ausmachen wird ist das Familiengefühl, das bei uns an erster Stelle steht. Sprich Du kommst rein, kennst die Türsteher, die Dich mit Handshake begrüßen, was man so sonst nicht erlebt. Du kennst die Leute an der Kasse, an der Gästeliste, begrüßt sie, kommst rein, wirst empfangen vom Abendmanager, den Du auch kennst und der auch immer da ist. Du hast den Barkeeper Deines Vertrauens, der schon vor Deiner Bestellung weiß, was Du trinken möchtest und das Ganze geht immer weiter bis hin zur Toilettendame – die Birgit, die schon seit 15 Jahren im Berliner Nachtleben tätig ist und von vielen Leuten immer wieder erkannt wird. Das ist das eine, dass wir es wirklich schaffen oder versuchen ein Familiengefühl zu entwickeln. Hinzu kommt, dass wir genau durch dieses Vorgehen einen hohen Anteil an Stammgästen haben. Auch wenn Du alleine in den Club kommst, wirst Du immer Leute treffen, die Du kennst und mit denen Du feiern kannst und Spaß haben kannst. Außerdem möchten wir uns vom Booking her von allen anderen Hip Hop Konzepten abheben. Wir legen großen Wert darauf, dass wir jeden Abend einen DJ aus dem Ausland im Club haben oder zumindest einen aus einer anderen Stadt. Bei den Künstlern legen wir sehr viel Wert drauf immer wieder neue Acts zu bringen – deutsche, französische, englische und amerikanische Acts. Total International.
Das 808 hat von Donnerstag bis Samstag geöffnet. Eskaliert es da jeden Abend? Was erwartet eure Gäste an den verschiedenen Tagen?
Jeden Donnerstag findet bei uns ab 20 Uhr der Lieblingstag statt – ein Konzept, welches bereits seit 15 Jahren Bestandteil des Berliner Nachtlebens ist. Die Musikrichtung am Lieblingstag nennen wir ‚Guilty Pleasure Sounds‘, also Songs, die wir alle lieben und die wir gerne auch unter der Dusche singen und zu denen wir auch heimlich im Badezimmer tanzen. Mariah Carey, Take That oder auch mal die Backstreet Boys – Musik, die Spaß macht und einen dazu animiert zu tanzen und ausgelassen zu feiern. Freitags geht das Ganze wie gesagt in die Old School Richtung und wird eher groovy. Wir haben tolle Drinks und bieten explizit an dem Tag einen besonderen Signatur Cocktail an. Samstags geht es klar nach vorne – ‚Turnup‘ und die Leute rasten aus. Wir spielen die neusten Sounds aus den Staaten, die neusten Grime Sounds und die neusten Deutschrap Sounds.
Im Gegensatz zu manch anderen Clubs setzt ihr nicht auf das leicht verwahrloste Ambiente, sondern habt euch für eine stilvolle und durchdachte Inneneinrichtung entschieden. Was hat euch zu diesem Look inspiriert?
Ich glaube, das sind einfach die Eindrücke die wir als Betreiber über viele Jahre gesammelt haben, während wir uns verschiedene Locations angeguckt haben. Wir haben als Design-Fans hier mal was neues probiert. Gerade im Westen ist es eine riesige Hürde, mit etwas komplett neuem anzukommen, aber es kommt bis jetzt sehr gut an und am Ende des Tages sind es persönliche Geschmäcker, die hier eingeflossen sind. Das Ganze wurde von unserer Architektin Laura Rave in den richtigen Kontext gesetzt. Sie hat das ehemalige Cookies und das jetzige Crackers designed und kennt sich hervorragend mit Clubdesign aus.
Bei so viel Style in Sachen Einrichtung: Wie sieht es mit euren Gästen aus? Was muss ich anhaben, um ins 808 zu kommen? Was geht gar nicht?
Im Prinzip definiert man sich nicht damit, was man anhat. Es geht mehr darum, dass wir gerne Menschen bei uns haben, die Lust haben zu feiern. Leute, die eine tolle Ausstrahlung haben, denen man auch anmerkt, dass sie Lust haben zu feiern und gemeinsam eine tolle Nacht haben möchten. Klar freuen wir uns darüber, wenn die Leute Outfit-technisch am Puls der Zeit sind, sich an den neusten Trends orientieren und einfach ein wenig anders aussehen als das, was man in anderen Clubs sieht. Aber am Ende des Tages gibt es von uns eigentlich keine Vorgaben. Was jedoch gar nicht geht sind halt beschriftete Hemden – weniger ist bei uns mehr. Gern gesehen sind bei uns Sneakers, lieber als feine Schuhe – alles ein wenig lockerer und passend zum Ambiente.
Wenn ich es schließlich in den Club geschafft habe, welchen Drink muss ich dann unbedingt mal probieren?
Da gibt es so einige – ich muss gestehen, dass Jin Brandner mit der Gestaltung der Barkarte ein hervorragenden Job gemacht hat. Er hat sich wirklich ganz tolle Cocktails einfallen lassen. Mein persönlicher Favorite ist der OG auf Whiskey Basis – da muss man aber vorsichtig sein und nicht zu viel trinken, sonst wird es ein kurzer Abend. Oder auch der Straight out of CHB auf Champagner Basis – wir haben wie gesagt ganz viele tolle Drinks. Kommt vorbei, probiert sie einfach mal aus. Abgesehen von den Cocktails bereiten wir auch die Longdrinks anders zu, als wie man sie sonst kennt. Wir infusen nämlich Gin, Vodka und auch Rum. Das kann man sich so vorstellen, dass Gin zum Beispiel mit Jasmin Tee eingelegt wird, Vodka mit Ingwer – dementsprechend bekommt das Ganze eine andere Note. Es ist zwar der gleiche Longdrink, schmeckt aber ein bisschen anders. Auch hier haben wir wieder drauf geachtet, dass wir uns abheben und alles ein wenig anders gestalten als das, was man sonst so aus Clubs kennt.
Bausa war gerade erst bei euch zu Gast und hat zusammen mit seiner Crew für Stimmung gesorgt. Wie kam es dazu? Wollt ihr euch bei solchen Events weiterhin auf deutsche Künstler konzentrieren?
Der gute Bausa – das war schon ein mega Event gewesen. Super Performance und auch stimmungsmäßig ein super Abend. Die XXX Veranstaltung, die alle 8 Wochen am dritten Samstag das Monats stattfinden wird, veranstalten unser Booker und Partner DjMaxxx und Lucas Teuchner – ein Freund der Familie, der bei der Firma ‚Two Sides‘ auch gleichzeitig Manager von Bausa und anderen Künstlern ist. Bei XXX werden es hauptsächlich deutsche Künstler sein, aber auch ausländische – wie generell im Laden auch.
Darcy, du triffst an der Bar bestimmt auf ganz verschiedene Leute. Kommt es da nicht auch zu ungewöhnlichen Begegnungen? Was ist das Lustigste, das Dir bisher passiert ist?
An der Bar triffst du generell lustige Menschen, da die meisten davon alkoholisiert sind und du dich wunderst zu was sie eigentlich im Stande sind. Da wir noch relativ jung sind gibt es noch nicht allzu viele Geschichten. Da lustigste bisher war ein Typ, der sich gedacht hat er kann sich einfach mal ausziehen und nackt auf der Bar tanzen. Hat dann nicht so lange angehalten, aber es war auf jeden Fall ein prägender Moment für mich und da wird auf jeden Fall noch einiges auf mich zukommen.
Was steht bei auch nach Silvester auf dem Plan? Könnt ihr uns mit ein paar Event-Infos für 2018 schon mal in Partylaune bringen?
Nach Silvester geht es direkt los mit dem normalen Programm für Donnerstag, Freitag und Samstag. Am dritten Samstag im Januar wiederholt sich die XXX, da könnt ihr schon sehr gespannt sein. Auch da wird wieder ein sehr bekannter deutsche Künstler am Start sein. Wer, das werden wir in der nächsten Woche nach Silvester bekanntgeben. Im März ist ein ganz großer Künstler geplant, genau so wie im April – die Namen dürfen aber leider noch nicht verraten werden.
Na? Habt Ihr schon Lust im 808 abzugehen? Wir finden das Konzept klingt vielversprechend und die ersten Abende haben gezeigt, dass das 808-Team auf einem guten Weg ist. Also, checkt den Laden einfach mal aus und feiert mit dem Team legendäre Nächte. Wir sind sowieso am Start.
Ein fettes Dankeschön an Behnam & Darcy für das Interview und an den lieben Jakob Nawka, der uns die Bilder zur Verfügung gestellt hat.