Es gibt einige Namen, die fallen, wenn es um den größten Sportler aller Zeiten geht: Pele, Maradona, Muhammad Ali, Babe Ruth. Einer, auf den sich wohl alle einigen können ist Michael Jordan. Der legendäre Shooting Guard der Chicago Bulls ist laut der US-Profiliga NBA der beste Basketballer aller Zeiten. Kein Wunder, reiht sich doch Rekord an Rekord in seiner turbulenten Karriere. Doch fangen wir mal von vorne an.
Rookie of the Year
1984 hatten die eher erfolglosen Chicago Bulls den dritten Pick bei den NBA-Drafts und entschieden sich für einen talentierten Nachwuchsspieler der University of North Carolina – sein Name: Michael Jeffrey Jordan. Gleich in seiner ersten Saison übertraf er alle an ihn gestellten Erwartungen und wurde am Saisonende zum Rookie of the Year gewählt. Und das, obwohl die Bulls bereits in der ersten Runde der Playoffs ausgeschieden waren. In den nächsten Jahren sollte sich dieses Schicksal wiederholen – wie so oft gegen die bei Spielern und Fans verhassten Detroit Pistons. Das änderte sich im Jahre 1991, als die Bulls nicht nur endlich ihre Erzfeinde in den Conference Finals deutlich schlugen (die Pistons verließen noch vor der Endsirene geschlossen das Feld – ein handfester Skandal), sondern auch in den Finals die übermächtigen Los Angeles Lakers um Superstar Magic Johnson bezwungen. Jordan war am Ziel seiner Träume. Mit seinem kongenialen Partner Scottie Pippen und dem innovativen Trainer Phil Jackson an seiner Seite wiederholte er mit den Bulls dieses Kunststück zwei weitere male. Drei Titel in Folge – der sogenannte Three-Peat – das war zuvor nur den Boston Celtics in den 60er Jahren gelungen. Umso überraschender erklärte Jordan danach seinen Rücktritt vom Profi-Basketball.
New Balls, please
Im Jahr 1993 wurde Jordans Vater ermordet. Und da es sein größter Wunsch war, seinen Sohn professionell Baseball spielen zu sehen, erfüllte Michael Jordan posthum seinem Vater diesen Wunsch und wechselte zum Reserve-Team der Chicago Whitesox. Zusätzlich geriet “His Airness” in die Schlagzeilen, da sich die Zeichen um eine Glücksspielsucht verdichteten. Jordan gestand, dass er regelmäßig zockt und horrende Spielschulden machte, allerdings nichts, was seine Karriere gefährden könne.
Im Jahr 1995 kehrte Jordan zum Basketball und zu den Bulls zurück und knüpfte fast nahtlos an alte Erfolge an. Das Resultat: der erneute Three-Peat in den Jahren 96, 97 und 98 – ein Rekord, der wohl niemals gebrochen wird. Zum Ende seiner Karriere wechselte Jordan nach einer kurzen Phase als Manager doch noch mal zurück auf den Platz und zwar für die eher mittelerfolgreichen Washington Wizards. Allerdings war diese Station nicht der Rede wert. Aber wem hätte Jordan noch irgendwas beweisen müssen? Der Legendenstatus war ihm längst sicher.
Jordan`s Einfluss auf Mode und Lifestyle
Auch wenn es manche Leute bei Nike in Oregon nicht gerne hören – Jordan war absoluter adidas Fan und wollte unbedingt die Weltmarke mit den drei Streifen repräsentieren. Diese lehnten jedoch ab, was die damals noch recht kleine Firma Nike auf den Plan brachte. Die Aussicht auf einen eigenen Schuh und kreatives Mitspracherecht überzeugten Jordan und so kam der Jordan 1 im Jahr 1985 auf den Markt. Eine rechtliche Klausel der NBA verhalf dem Schuh zu seinem bombastischen Erfolg, denn es war vorgeschrieben, dass Basketball-Schuhe zu mindestens 51% weiß sein mussten. Jordans Einser konnte nur mit recht wenig Weiß dienen, was zur Verbannung in der NBA führte. Und was ist spannender und verlockender als alles andere? Richtig, Verbotenes. Jordan wurde zu mehreren Tausend Dollar Strafe verdonnert für jedes Spiel, in dem er die Schuhe trägt – eine Summe, die Nike gerne übernommen und Jordan dazu gedrängt hat, den Schuh weiter zu tragen. Der Rest ist Geschichte.
In Zusammenarbeit mit Nike-Designer Tinker Hatfield kamen jährlich neue Jordan- Modelle auf den Markt, die bis heute reissenden Absatz finden. Ein Paar Jordans sollte wirklich jeder im Schrank haben.
Michael Jordan ist heute mehr als eine Legende – er ist ein sich selbst vermarkender Goldesel, der mit der Jordan Brand jede Menge Lifestyle-Produkte anbietet. Schlichter, funktionaler Style werden dabei stets groß geschrieben.
Das Jordan Imperium und Netflix-Fame
Money makes the world go round, ihr kennt das. Michael Jordan wurde 2015 erstmals auf der Forbes-Liste als Milliardär gelistet. Sein Vermögen wird auf eine gute Milliarde US-Dollar geschätzt. Dieses Geld setzt er unter anderem für Charity-Arbeit ein, indem er Organisationen wie die “Make-a-Wish Foundation”, “Kids Wish Network”, die “James R. Jordan Foundation” oder die “Special Olympics” und viele weitere finanziell unterstützt. Guter Typ also. Wer jetzt die ganze Geschichte erfahren möchte, dem sei die aktuelle Netflix-Doku “The Last Dance” empfohlen, die sich mit der Geschichte von Michael Jordan mit dem Fokus auf die letzte Saison unter Trainer Phil Jackson auseinandersetzt. Tolle Geschichtsstunde für Sportfans, ein Muss für jeden Sneakerhead und eine wunderschöne Erinnerung für alle, die die Spiele damals live verfolgt haben. 10 Folgen lang Gänsehaut garantiert.