Am 15. Februar 2016 ist es wieder soweit: In Los Angeles werden zum 58. Mal die Grammy Awards verliehen. Zeit für die Stars sich in Schale zu werfen und die Dankesreden vorzubereiten. Zu den ganz großen Favoriten zählen in diesem Jahr wieder einmal der Rapper Kendrick Lamar (11 Nominierungen), die siebenfache Grammy-Siegerin Taylor Swift und R&B Artist The Weeknd (je 7 Nominierungen). Es wird also für eine Menge Spannung, Action und Star-Power gesorgt sein.
Aber wir wollen uns diesmal nicht um die möglichen Gewinner oder Verlierer des Mega-Events kümmern, sondern legen den Fokus auf Ereignisse aus den vergangenen Jahren, wo uns im wahrsten Sinne des Wortes ein Kloß im Hals stecken blieb. Wir blicken zurück auf die fünf größten Eklats der Grammy-Geschichte –und glaubt mir da gab es einige – und hoffen, dass die Stars uns auch in diesem Jahr mit einer Menge Gesprächsstoff versorgen.
1. Betrüger kommen nicht weiter bei den Grammys
Wer kann sich nicht an den Smash-Hit Girl You Know It’s True von dem deutschen Duo Milli Vanilli erinnern? Der Song wurde so krass gefeiert, dass die beiden im Jahr 1990 sogar einen Award als bester Newcomer mit nach Hause nehmen durften. Dumm nur, dass das Duo und ihr Produzent Frank Farian kurz nach der Award-Show aufflogen. Was war passiert? Die beiden Künstler sangen ihre Songs gar nicht selbst, sondern waren nur gut aussehende Marionetten. Nur zu tanzen und zum Gesang die Lippen zu bewegen, reicht nicht, um mit einem Grammy ausgezeichnet zu werden. Der Preis wurde also zurückgegeben und einer der größten Skandale in der jüngeren Pop-Geschichte war perfekt.
2. Rihanna kassiert von Chris Brown
Im Jahre 2009 galten die jungen, aufstrebenden Künstler Rihanna und Chris Brown als Traumpaar der amerikanischen Musik-Szene. Gut aussehend, talentiert und freizügig waren beide, aggressiv, gewalttätig und out of his mind anscheinend nur einer. Auf einer der legendären Vor-Grammy-Parties kam es zum Eklat: Chris verprügelte seine Angebetete RiRi nach allen Regeln der Kunst. Rihanna wurde später von einem Paparazzo mit fiesen Verletzungen und Hämatomen fotografiert und sagte folgerichtig ihre Teilnahme an den Grammys ab. Auch Chris Brown schenkte sich die Veranstaltung. Mittlerweile scheint sich der Rapper rehabilitiert zu haben. Wenn er auf der Liste der Nominierten auftaucht, bleibt aber immer noch ein komisches Gefühl von damals zurück.
3. Der Rächer der Verlierer betritt erstmals die Bühne
Klar, da kann es nur um Mr. Kanye „Beyonce-did-the-best-video-of-all-time“ West gehen. Aber noch bevor er sich öffentlich und live on stage über Siege von Taylor Swift, das Elektro-Duo Justice und über den Singer-Songwriter Beck aufregen konnte, wurde gegen den guten alten Puff Daddy gewettert. Denn das beste Rap Album des Jahres gehörte laut der Aussage von Yeezus ganz klar in die Hände vom Wu Tang Clan. Diddy hatte aber gewonnen, also schnell auf die Bühne und zum Rant ansetzen. „Puff ist gut, aber die Jungs vom Clan sind die besten“, war nur eine der harmloseren Aussagen von Ye’s erstem Auftritt als Stimme der Verlierer.
4. Tragischer Tod einer Legende
Die Ereignisse aus dem Jahr 2012 gelten eher nicht als Skandal, Eklat oder Fail, sondern gehören zu den traurigsten Geschichten, die für immer mit den Grammys in Verbindung gebracht werden. Mit Whitney Houston verstarb eine der größten Stimmen aller Zeiten am Vorabend der Veranstaltung. Eigentlich sollte die Sängerin an dem Abend einen Auftritt bei einer Pre-Grammy-Show hinlegen, doch dazu sollte es nicht kommen. In einer Badewanne im Beverly Hilton Hotel wurde der leblose Körper der 48-Jährigen gefunden. Als Todesursache wurde Ertrinken festgestellt. Der chronische Missbrauch von Kokain und eine Herzkrankheit sollen aber ebenfalls zum Tod der Legende beigetragen haben. Einen Abend später eröffnete Moderator LL Cool J dann die Grammys mit einem Gebet für den Megastar und Jennifer Hudson performte ihren Superhit I Will Always Love You. Rest in Peace, Whitney!
5. Schwanger? Egal, ich performe trotzdem
Als Schwangere sollte man sich schonen, entspannen, große Aufregung vermeiden, oder? Nicht, wenn es nach der Rapperin M.I.A geht. Kugelrund, im neunten Monat schwanger, mit dem Geburtstermin ihres Kindes direkt am Tag ihres Auftritts, betrat sie 2009 gemeinsam mit TI, Jay-Z, Lil Wayne und Kanye West die Bühne des Staples Centers. Na klar, kann man sich einen Auftritt mit diesen vier Koryphäen des Rap-Games nicht durch eine Schwangerschaft versauen lassen. Geschadet hat es nichts, dem Kind geht es gut und M.I.A hat ihren Platz in den Geschichtsbüchern sicher.
Ebenfalls aufsehenerregend bei den Grammys waren:
Eminem performt 2001 mit Elton John und setzt so öffentlich ein Zeichen gegen seine Hater, die ihm immer wieder vorwerfen, homophob zu sein.
Jennifer Hudson gibt 2009 ihr emotionales Comeback bei den Grammys, nachdem ihre Mutter, ihr Bruder und ihr Neffe ein Jahr vorher ermordet wurden.
Dank des legendären „Nipplegates“ beim Super Bowl 2004 werden die Grammys zeitversetzt im Fernsehen ausgestrahlt. So können obszöne Gesten und nackte Haut noch schnell herausgeschnitten werden.