Sie wurden gefeiert, ihre Songs liefen im Radio rauf und runter und ganz plötzlich waren sie weg. Über Nacht wurden sie zu großen Superstars und nach wenigen Wochen war der Hype wieder vorbei. Was bleibt, ist nur eine blasse Erinnerung. So ist es und so wird es immer sein. Einige kommen und bleiben, andere kommen und gehen. Erinnert Ihr Euch noch an Sisqó, Lil’ Bow Wow oder Chamillionaire? Sie alle waren Stars, die uns mit ihrer Musik begeistert haben. Heute sind sie größtenteils von der Bildfläche verschwunden. Eure Defshop-Redaktion macht eine kleine Reise in die Vergangenheit und lässt alte Erinnerungen und Emotionen hochkommen. Wir zeigen Euch zehn Stars, die viel zu früh in die Vergessenheit geraten sind.
1. Ja Rule
Ja Rule hat in seiner Karriere mehr als 15 Millionen Tonträger weltweit verkauft. Mit seinem zweiten Soloalbum Rule 3:36 ist ihm endgültig der Durchbruch gelungen. Der Rapper mit der Reibeisenstimme feierte außerdem Erfolge mit anderen Künstlern aus der Musikszene. Unter anderem mit Christina Milian (Between Me And You), Jennifer Lopez (I’m Real) sowie Ashanti (Always On Time). 2001 versuchte er sich als Schauspieler und ergatterte eine Filmrolle in Hollywood-Produktionen wie The Fast and Furious (2001) und Scary Movie 3 (2003). Doch der Ruhm hielt nicht lange. 2011 wurde Ja Rule wegen unerlaubten Waffenbesitzes und Steuerhinterziehung festgenommen und saß zwei Jahre lang hinter Gittern.
2. Mims
Mims, der Sohn einer aus Jamaika eingewanderten Familie, strebte schon als kleiner Junge die große Karriere als Rapper an. Aller Anfang ist zwar schwer, aber Mims nahm all seinen Mut zusammen und veröffentlichte seinen Track This Is Why I’m Hot ohne Plattenvertrag. Der Song wurde zur Party-Hymne und im Radio, im Fernsehen und in den Discos der ganzen Welt gespielt. This Is Why I’m Hot schafft es 2007 an die Spitze der Billboard-Charts. Nichtsdestotrotz wurde der Rapper seinen Status als Eintagsfliege nicht los. Um Mims ist es in den letzten Jahren sehr still geworden. Nichts zu sehen von neuen Smash-Hits.
3. Chamillionaire
2006 war Chamillionaires Jahr. Sein Track Ridin‘ ging durch die Decke und verschaffte Hakeem Sariki den internationalen Durchbruch. Doch sein 2005 releastes Mixtape Messiah ist noch ein bisschen legendärer. Drei Cds, 60 Tracks und eine dope Feature-Liste (u. a. Kanye West und Slim Thug) haben das Mixtape zu einem einzigartigen Meisterwerk werden lassen. Offensichtlich war dem Rapper bewusst, dass er mit seiner Musik nicht weit kommen wird. Neben seinem Job als Musiker verdient er sein Geld durch ein Autohaus namens Fly Rydes in Houston.
4. Afroman
Afromans Because I Got High (2001) hat sich wahnsinnig schnell ausgebreitet und in den Köpfen der Menschen verankert. Jeder konnte und kann zu seinen Song mitträllern. Der Mann, der im wahren Leben Joseph Foreman heißt, wurde durch seinen Kiffer-Track zum internationalen Star und schaffte es unter anderem in Deutschland und Österreich auf Platz 1 der Charts. Afroman produzierte regelmäßig neue Platten, aber an seinen Riesenerfolg von 2001 kam er nie wieder heran. Schlagzeilen machte er aus anderen Gründen: Bei einem Konzert im vergangenen Jahr im US-Bundesstaat Mississippi verpasste Afroman einer Frau mitten auf der Bühne einen rechten Schwinger. Und das nur, weil sie ihn während seines Gitarrensolos antanzte.
5. Lil’ Bow Wow
My name is Bow wow wow yippie yo yippie yay…
Ich glaube diesen Song ft. Snoop Dogg wird man nicht so einfach vergessen können. Der kleine süße Junge mit den Rastazöpfen war erst sechs Jahre alt, als er mit seinen Skillz von Snoop Dogg höchstpersönlich ins Rapgame geholt wurde. Er war so begeistert, dass er ihn Lil‘ Bow Wow taufte. Das war der Beginn einer großen Karriere. Lil‘ Bow Wow war ein Publikumsmagnet. Das merkten auch viele bekannte Hip Hop-Größen wie Will Smith (Wild Wild West), Jermain Dupri (Big Momma’´s House) und Destiny’s Child (Jumpin Jumpin). Mit 16 wurde aus dem Little nur noch Bow Wow, um nicht mehr länger der süße Newcomer im Business zu sein. Danach folgten zwei Alben Unleashed (2003) und Wanted (2005). Es folgten weitere Collabs mit Ciara, Chris Brown, Jagged Edge, Birdman u.v.m. Doch für die große Rapper-Karriere reichte es trotzdem nicht. Neben seiner Musik arbeitet Bow Wow heute als Schauspieler und Moderator.
6. Mase
Mase wurde von P.Diddy in einem Club in Atlanta entdeckt. Von da an ging es nur noch bergauf. Diddy nahm den Newcomer für sein Label Bad Boy Entertainment sofort unter Vertrag. Nur in kürzester Zeit machte Mase mit hohen Tieren (The Notorious B.I.G., Brandy und P.Diddy) im Hip-Hop-Geschäft Musik. Daraufhin folgte 1997 sein Debütalbum Harlem World. Für das Meisterwerk heimste er gleich drei Platin-Auszeichnungen ein. 1999 releaste Mase sein Album Double Up. Und auch hier waren etablierte Künstler involviert. Plötzlich zog der Rapper sich von der Öffentlichkeit komplett zurück und gründete seine eigene Kirchengemeinde. Für sein Engagement wurde er sogar mit dem Ehrendoktortitel der Theologie geehrt.
7. Soulja Boy
Soulja Boy erlangte seinen Durchbruch durch die Online-Plattform MySpace, wo er sein Video zu dem Track Crank That mit der Welt teilte. Der unverwechselbare Beat und die dazugehörigen Moves waren der Grund für den Erfolg. Der Song wurde in der Kategorie Best Rap sogar für einen Grammy nominiert. Er veröffentlichte insgesamt sechs Alben. Heute ist Soulja Boy CEO seiner im Jahr 2004 gegründeten Rap-Crew Stacks on Deck Money Gang (kurz: SODMG).
8. DMX
Earl Simmons, besser bekannt als DMX (Dark Man X) wurde durch seine Debüt-Single Born Loser zur Bekanntheit. Sein Debüt-Album It’s Dark and Hell is Hot, das 1998 auf den Markt erschien, landete an der Topspitze der Billboard Charts. In der Zwischenzweit schrieb er eine Autobiographie E.A.R.L.: The Autobiography of DMX, die 2003 erschien. Drei Jahre später war seine eigene Show Soul Of A Man, in der er von seinem christlichen Leben erzählt, im Fernsehen zu sehen. Wegen Drogenvergehen, Diebstähle und Misshandlungen musste DMX immer wieder ins Gefängnis. Danach folgten jede Menge Ankündigungen von Alben-Release. 2012 veröffentlichte er dann endlich das Studioalbum Undisputed, jedoch ohne großen Erfolg.
9. Lauren Hill
Die einzige Frau in der Männerrunde: Lauren Hill. Spätestens nach ihrer starken Performance an der Seite von Superstar Whoopi Goldberg in Sister Act 2 – In göttlicher Mission, war klar: Dieses junge Mädchen mit der kräftigen und souligen Stimme wird ein Star. Mit ihrer damaligen Hip-Hop-Band Fugees, die außerdem aus Wyclef Jean und Pras Michel bestand, wurde sie zum internationalen Star. Für das zweite Album Blunted on Reality erhielt die Gruppe um Lauren Hill mehrere Platin-Schlallplatten und zwei Grammys. Nach dem Erfolg mit den Fugees entschied die Rapperin und Singer-Songwriterin alleine weiter Musik zu machen. Das war die beste Entscheidung. Mit ihrem ersten Soloalbum The Miseducation of Lauryn Hill wurde sie elf Mal für einen Grammy nominiert und gewann als erste Künstlerin in allen fünf Kategorien (Album of the Year, Best New Artist, Best Female R&B Vocal Performance, Best R&B Song und Best R&B Album).
Doch ihr Erfolg wurde immer wieder überschattet. Angefangen hat alles, als Lauren Hill 2012 auf Tour ging, für die sie ordentlich Kritik kassierte. Die brüchige, zitternde Stimme war eine große Enttäuschung für das Publikum. Ein Jahr später beschimpfte und kritisierte die Soulsängerin im Vatikan die katholische Kirche bei einem Weihnachtskonzert. Dann der Absturz: Die Ex-Fugee-Sängerin musste wegen Steuerhinterziehung eine dreimonatige Gefängnisstrafe absitzen und zusätzlich drei Monate in Hausarrest leben.
10. Sisqó
Wo ist der ehemalige Dru-Hill-Leadsänger Sisqó aus Baltimore, mit den schrägen Hairstyles nur hin? Insgesamt drei Alben (1999 – Unleash The Dragon, 2001 – Return Of Dragon, 2015 – Last Dragon) brachte er auf den Markt. Sein zweiter Track Thong Song aus seinem ersten Album wurde zu seinen bekanntesten Hits. Mit seinem Slowjam Incomplete hatte er dann die breite Masse erreicht. Im Laufe seiner Karriere hatte Sisqó (eigentlich: Mark Althavan Andrews) viele Kollaborationen, unter anderem mit Lil Kim und DMX. Aber auch Negativschlagzeilen verbreiteten sich weltweit. Angeblich soll der Sänger eine 14-Jährige in Zürich geschwängert haben. Wie rap2soul.de berichtet, wurde die Tatsache überprüft und die Vaterschaft zu hundert Prozent bestätigt. Nach sechs Jahren feierte Sisqó mit einem dritten Album seine Rückkehr ins Musikgeschäft.