Das Jahr 2017 neigt sich unweigerlich seinen Ende entgegen. Zeit also das Jahr mal aus Sneakersicht zu betrachten: Was waren die Highlights? Welche Styles wurden gefeiert und welche Sneaker-Trends haben sich durchgesetzt? Natürlich blicken wir auch auf das neue Jahr, denn da warten bereits die ersten Kracher auf Euch.
Das Jahr 2017 war im Sneakerbereich absolut spannend, denn man hatte das Gefühl, dass wirklich alles passieren kann. Ganz großes Thema war natürlich der NMD von Adidas. Nachdem der OG Colourway des futuristischen Runners Ende 2015 auf den Markt kam, stand die Szene Kopf. Auch wenn das Modell ein paar Tage Anlauf brauchte, so war der Hype bald nicht mehr zu stoppen und zog sich durch das gesamte Jahr 2016 bis in die aktuelle Saison. Hier muss man sich jedoch fragen, ob adidas den Bogen überspannt hat, denn nachdem die meisten Modelle schnell ausverkauft waren, folgte eine wahre Flut an neuen Modellen, Varianten und Colourways (R1, R2, City Sock …). Heute einen adidas NMD zu bekommen ist kein Problem mehr und selbst Hype-Colourways wie All-White stehen bei den meisten Retailern immer noch im Regal und landen sogar im Sale. Das “Game” ist nun mal schnelllebig.
2017 war auch zu bemerken, dass Clothing an sich – also Hoodies, Jacken, Headwear, Hosen und so weiter – immer beliebter und fast schon wichtiger wird, als Sneaker selbst. Ganz oben mit dabei sind natürlich begehrte Marken wie Supreme, Palace oder Stone Island aber mittlerweile hat fast jede Brand den Trend erkannt und so bekommt Ihr passende Klamotten oder ganze Kollektionen bestehend aus Schuhen und Kleidung. Ein Meister dieses Faches ist Pharrell Williams, der mit seinen HUMAN RACE Kollektionen adidas als zweites Zugpferd neben Kanye West unterstützt hat. Pharrell ist und bleibt ein Styler und weiß genau, was angesagt ist. Der Clou: die Zusammenarbeit mit Chanel auf einem seiner HU NMD – mit nur 500 Paaren einer der limitiertesten Sneaker überhaupt.
Doch nicht nur Adidas hat auf Kollaborationen mit Musikern und Designern gesetzt – vor allem Nike hat mit der “The Ten” Kollektion in Zusammenarbeit mit Designer Virgil Abloh von Off-White DEN großen Hype des Jahres ausgelöst. Ganze 10 klassische Nike-Silhouetten wie der Jordan 1, der Air Presto oder der Blazer wurden von Abloh völlig neu gedacht und streng limitiert released. Viele der Modelle bewegen sich mittlerweile auf dem zweiten Markt im vierstelligen Bereich. Wahnsinn.
Nike Off-White “The Ten”
Nike hat sich dieses Jahr auf den extrem starken Backkatalog konzentriert und zum 20-jährigen Jubiläum den Air Max 97 erst im Silver Bullet Colourway und dann in einigen weiteren und gänzlich neuen Varianten released. Highlights waren hier die Kollaborationen mit Undefeated oder Rapper Skepta. Aber 2017 war auch das Jahr des Nike Air Force 1 – beginnend mit der “Force is female” Kampagne und dem göttlichen
“Suede to Gum”-Modell waren besonders die kürzlich erschienenen Modelle in Zusammenarbeit mit Acronym und Rapper Travis Scott “talk of the town”.
Kollaborationen waren schon DAS Zugpferd des Jahres. Egal, ob Vans X Peanuts, Uniqlo X KAWS, Nike X KAWS oder Converse X Tyler the Creator – limitiert und ausgefallen zieht.
Nike Air Max 97 Silver Bullet
Air Force 1 x Travis Scott
Air Force 1 x Acronym
Und was passierte im Bereich zwischen Retro und High-Tech? So einiges, denn die junge Zielgruppe, die nicht nur immer jünger sondern scheinbar auch immer reicher wird, hat sich vermehrt auf den High-Fashion-Markt eingeschossen. Brands wie Vetements, Stone Island oder Balenciaga sind nicht nur extrem hochpreisig, sondern auch der heisseste Scheiss zur Zeit – sehr gut zu beobachten bei Messen wie der Sneakerness. Ob sich dieser Trend weiter hält, bleibt abzuwarten. Was bleibt ist der Wunsch nach Individualität. Die Leute wollen Sachen tragen, die sonst keiner hat. Und wenn das etwas mehr kostet, sind sie bereit diesen Preis zu zahlen. Spannende aber nicht ganz einfache Entwicklung.
Und wie geht es im neuen Jahr weiter? Wohin entwickelt sich die Szene? Ein Trend, den erneut Kanye West ins Rollen gebracht hat ist die Rückkehr der klobigen 90er Kicks – heute nett “Dad-Shoes” genannt. Der Yeezy Waverunner 700 kam aus dem Nichts und polarisierte wie kaum ein anderer Schuh. Klobig, farbig mutig und völlig anders als alles, was es sonst gab. Balenciaga folgte mit dem Triple S und spaltete die Szene noch weiter. Und jetzt kommt im Dezember bereits adidas mit der völlig neuen Silhouette PROPHERE ums Eck – doppeltes Primeknit-Upper, extrem breite Wildleder Stripes und eine Sohle, die das Wort “bulky” in völlig neue Dimensionen schiebt und all das ohne Boost. Wie wird es mit Boost weitergehen? 2017 wurde das geniale Material ja unter so ziemlich jedes Modell – egal ob neu oder Retro – geknallt. Ist Boost schon wieder out? Puma feiert 2018 übrigens den 50. Geburtstag des Suede-Klassikers. Auch da werden mit Sicherheit einige Kollaborationen anstehen.
Yeezy Waverunner 700
Es bleibt extrem spannend. Eins ist sicher: Wir bleiben für Euch auch 2018 am Ball und versorgen Euch mit den besten Styles und stehen Euch mit Rat und Tat zur Seite. Auch im neuen Jahr gilt: Niemand muss schlecht gekleidet sein. Auf ein tolles neues Jahr 2018.